AUSSTELLUNG

ÜBERSICHT ÜBER DIE PRÄSENTIERTEN PROJEKTE UND ANWENDUNGEN

Screenshot der Website von Make us Visible. Auf dem Bild ist eine Statue aus New York zu sehen.

#MakeUsVisible
Mehr Pferde als Frauen? Über 90 % der Skulpturen in unseren Städten zeigen (weiße) Männer, oft sitzen sie auf Pferden. ARORA’s #MakeUsVisible Kampagne fragt, welche Skulpturen uns in unserem Alltag umgeben und schafft durch die Platzierung genderdiverser Augmented-Reality- und Sound-Monumente ein neues Gleichgewicht im öffentlichen Raum. Das Publikum kann die Monumente via Smartphones sichtbar machen: Die Macht, etwas zu verändern, liegt also bei den Zuschauer:innen selbst. 

Bisher zeigt ARORA Ausstellungen in New York, München, Worms, Frankfurt, Cham und Hamburg. Auch in Venedig gibt es einen #MakeUsVisible-Showcase, aber zu einem anderen Thema: Dort wird die Bedrohung der Biodiversität der Venediger Lagune sichtbar gemacht.

präsentiert von Anne Wichmann (ARORA)
https://www.instagram.com/xrensemble/

Always remember. Never forget
Always remember. Never forget ist ein Langzeitprojekt lebendiger Erinnerungskultur mit künstlerischen Mitteln des Vereins CultureClouds in Zusammenarbeit mit dem NS-Dokumentationszentrum München. Eine internationale Gruppe junger Menschen setzt sich mithilfe von Tanz und Bewegung, Sprache, Musik, Kunst und Film aktiv mit der Geschichte der NS-Zeit auseinander. 
Die Ausstellung gibt Einblick in Ideen, Ziele und Methoden des Projekts, besonders in das interdisziplinäre künstlerische und partizipative Arbeiten, Forschen und Darstellen mit performativen und filmischen Mitteln. 

Präsentiert von Julian Monatzeder
https://culture-clouds.de/always-remember/

Screenshot der Website von Erinnern immer. Dort ist eine Abbildung von einem Menschen zu sehen, dessen Kopf durch ein blaues Viereck verdeckt ist.

Erinnern.immer
Im Februar und März 2022 wurde über drei Wochen hinweg via WhatsApp-Nachrichten der Lebensweg des jüdischen Kaufhausbesitzers Max Hamburger in literarischer Form erzählt – so, als würde der einstige Aschaffenburger selbst die Nachrichten schicken. Max, der 1881 hier geboren wurde und 1942 starb, erzählt von seiner Familie, seiner Zeit als Soldat im Ersten Weltkrieg und vielem mehr. Der Inhalt der Nachrichten basiert auf Daten und Fakten, die in der Datenbank Jüdisches Leben in Unterfranken zugänglich sind. Bildquellen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg veranschaulichen das Geschriebene. 

Außerdem laden Hinweise auf Orte in der Stadt zum Erkunden ein und verbinden so die Vergangenheit mit der Gegenwart. Erinnern. Immer ist ein Kooperationsprojekt des Vereins Jüdisches Leben in Unterfranken. Biographische Datenbank e.V. und des Stadt- und Stiftsarchivs Aschaffenburg. Möglich wurde die Umsetzung durch eine Förderung der Deutschen Stiftung Engagement und Ehrenamt zugunsten des Vereins.  

Präsentiert von Jennifer Jessen (Kultur mit K für das Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg)
https://aschaffenburgzweinull.stadtarchiv-digital.de/projekt/erinnern-immer/

Dingen auf der Spur – WebApp zur Vorbereitung auf den Besuch in den Gedenkstätten
Die Gedenkstätten Buchenwald und Sachsenhausen sammeln Objekte, die mit der Geschichte der Konzentrationslager verbunden sind. Diese Objekte sind Zeugnisse und Quellen, durch die eine intensive Beschäftigung mit der Geschichte der Orte möglich ist. In Dingen auf der Spur können Objekte aus den Sammlungen spielerisch-forschend und medial ansprechend erkundet werden. Viele der vorgestellten Objekte werden als 3D-Ansichten bereitgestellt. 

Die verschiedenen Geschichten der Objekte und die mit ihnen verknüpften Themen und Biografen ermöglichen eine neue Form der Annäherung an die historischen Orte der Konzentrationslager Buchenwald und Sachsenhausen. Die App passt sich dabei den Interessen der Nutzer:innen an und regt zu eigenen Fragen zu den materiellen Überresten der Lager an. Entwickelt wurde Dingen auf der Spur speziell für Schüler:innen, die sich mit der App auf einen Besuch der Gedenkstätten vorbereiten können. 

Präsentiert von Markus Wegewitz
https://dingenaufderspur.de/

Kolonialismus am Südfriedhof
Bei Stadtrundgängen, Fried- und Museumsbesuchen oder vor allem bei Begegnungen mit Menschen in München gelangt, oft unmittelbar, das Thema „koloniales Erbe“ in den Mittelpunkt. Erfreulicherweise hat seit längerem eine öffentliche Debatte darüber begonnen, die nach Hintergründen des deutschen Kolonialismus, seine Präsenz in der Stadt und den Umgang mit dem Thema fragt. Initiativen und Aktivitäten sind entstanden, Orte, an denen sich koloniale Spuren finden, wurden identifiziert, und generell ist das Interesse daran gestiegen. Die Auseinandersetzung mit dem Erbe hat begonnen. Forderungen nach anderen Sichtweisen, Neugestaltung von Denkmälern und Umbenennungen von Straßen sind selbstverständlich geworden. Der Bound zu kolonialen Spuren auf dem Münchner Südfriedhof ist besonders dazu geeignet, sich mit Themen auseinanderzusetzen, die eine konkrete Verbindung zu München haben und gleichzeitig auf Hintergründe eingehen.

Präsentiert von Michael Graber
https://de.actionbound.com/bound/kolonialismusmuenchen

Virtueller Lernort im Flachsfeld
Der virtuelle Lernort im Flachsfeld ist Teil des dreiteiligen Erinnerungsortes NS-Zwangsarbeit in der Flachsröste Lohhof. Ein Denkmal am nahegelegenen Bahnhof markiert den Ort, an dem die jüdischen Zwangsarbeiter*innen täglich aus München ankamen, auf dem dort beginnenden Weg der Erinnerung kann man ihre Namen lesen. An seinem Ende war ein Lernort mit Informationstafeln geplant, der aber nicht verwirklicht werden konnte. Stattdessen steht dort nun eine Stele mit einem QR-Code in einem Flachsfeld. Darüber eröffnet sich den User*innen zunächst eine Augmented Reality, in der man den ursprünglich geplanten Erinnerungsort vor Ort sehen kann. Hinter einer der dort vorhandenen Stelen verbirgt sich ein Portal, durch das man in eine virtuelle 360 Grad Rekonstruktion der Flachsröste Lohhof in der NS Zeit gelangt. Berührt man die verschiedenen Gebäude, so erhält man Informationen zu den Ereignissen und kann sich historische Fotos ansehen. Die im September 2023 gelaunchten Mixed-Reality-Anwendung basiert auf neuster Technologie. AR- und VR-Umgebung sind in einer einzigen Webapp kombiniert. Über ein modernes CMS kann der virtuelle Lernort stetig erweitert werden. 

Präsentiert von Veronika Leihkauf
https://ar.denkmal-lohhof.de/de/portal

Der #GLAMInstaWalk im NS-Dokuzentrum: Sammeln als Akt des Widerstandes – eine Initiative Münchner Kulturhäuser
Beim ersten #GLAMInstaWalk im Social Web dabei sein: Münchner Kulturhäuser besuchen am 18. Oktober ab 12 Uhr die Ausstellung „Wichtiger als unser Leben. Das Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos und des NS-Dokumentationszentrums berichten darüber live auf Instagram. 
Doch damit nicht genug: Vom 18. bis zum 23. Oktober verknüpfen sie auf Instagram, TikTok und in Blogs das geheime Ghettoarchiv mit ihren eigenen Themen und Sammlungen. Sie zeigen Blicke hinter die Kulissen und machen Unsichtbares sichtbar. 

Präsentiert von Anke Büttner
https://www.instagram.com/explore/tags/glaminstawalk/

Junge Digitale Sammlung
Wie finden Schüler:innen digital Zugang zu alltagsgeschichtlichen Quellen und wie kann eine von Digitalität und Diversität geprägte Gesellschaft dokumentiert werden? Mit dem Schwerpunkt „Identität und Diversität“ wird eine Junge Digitale Sammlung aufgebaut, die die heutige Lebenswelt von Schüler:innen sichtbar macht. Im Rahmen von Workshops scannen sie mitgebrachte Objekte mit 3D-Handscannern und bereiten die Digitalisate über eine Web-Plattform inhaltlich auf und gestalten zu vier verschiedenen Themen (zum Beispiel Anders sein ist normal) eigene Ausstellungen mit ihren Objekten. 

Zur Vor- und Nachbereitung dienen eigens konzipierte Lernmaterialien. So erleben sich die Schüler:innen als Dokumentar:innen der Zeitgeschichte mit eigener Handlungs- und Gestaltungskompetenz. Das Projekt wird Anfang 2024 im Bildungsprogramm aufgenommen und live gehen. 

Präsentiert von Astrid Bormann
/https://www.museum4punkt0.de/ergebnis/junge-digitale-sammlung-dinge-realitaeten/

Mit kiez:story ins virtual:kiez 
Beim Modellprojekt kiez:story machen sich Jugendliche auf die Suche nach spannenden Geschichten aus und in ihrem Kiez. Die Stories werden in verschiedenen Formaten wie Texten, Bildern, Podcasts und Videos aller Art aufgearbeitet und gegen Ende eines Jahres in einer Ausstellung gezeigt. In den kiez:story Workshops lernen sie dabei etwas über Teile der deutschen Geschichte, die seltener Eingang in Schulbücher finden. 

Die Ergebnisse aus dem Projekt kiez:story wurden in einem virtuellen Ausstellungsraum kuratiert, den Sie sich heute durch VR Brillen anschauen können. 

Präsentiert von Vanesa Hadergjonaj-Strodthoff
https://kiezstory.berlin/

Das ehemalige KZ-Außenlager Mühldorfer Hart auf Instagram 
Das KZ-Außenlager Mühldorfer Hart war eines der größten Außenlager des KZ Dachau, mehr als 8.000 Häftlinge mussten es durchlaufen; in der lokalen Bildungsarbeit wird trotzdem kaum darüber gesprochen. Seit 2020 versucht Susanne Siegert – gebürtig aus der Gegend des ehemaligen Lagers – das zu verändern, mit ihrem Instagram-Projekt @kz.aussenlager.muehldorf. 

Für ihre Posts und Videos recherchiert sie anhand von Original-Dokumenten Geschichten des Lagers und seiner Opfer, aber auch Täter:innen – und erreicht damit monatlich mehrere 100.000 Menschen. 

https://www.instagram.com/kz.aussenlager.muehldorf/?hl=de

„ARt – Das KZ Dachau in Zeichnungen 
ARt ist die Kurzbezeichnung des Projekts: Art meets Augmented Reality. Das KZ Dachau in Zeichnungen. AR in ARt steht für Augmented Reality. Mithilfe dieser Technologie können die Zeichnungen an den historischen Ort rückgebunden werden, indem sie heute an den Stellen auf dem Gelände der Gedenkstätte erscheinen, an denen die künstlerisch tätigen Häftlinge sie damals verorteten. Häftlingszeichnungen sind wichtige Quellen. Im Gegensatz zu den Fotos aus der Täterperspektive der SS geben sie Einblicke in die Verarbeitung von Erfahrungen durch die Inhaftierten. Außerdem enthält ARt Teile von Graphic Novels, die von Nachkommen der ehemaligen Gefangenen und weiteren Kunstschaffenden gestaltet wurden. 

Durch die Nutzung innovativer Technologien und die Einbeziehung der heutigen bildnerischen Auseinandersetzungen mit dem Leben im KZ bildet ARt eine Brücke zwischen den Generationen und lädt insbesondere Jugendliche dazu ein, sich mit der Geschichte des KZ Dachau zu befassen“, zeigt sich Dr. Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte, erfreut über das neue digitale Angebot. Zudem enthält die App Audiobeiträge. Sie erklären die bildlichen Erinnerungen – unter anderem mithilfe von weiteren Überlieferungen der ehemaligen Inhaftierten. 

Präsentiert von Nicole Steng
https://www.kz-gedenkstaette-dachau.de/geschichte-online/art-das-kz-dachau-in-zeichnungen/

München 72
Unter dem Titel „München 72. Forum der Erinnerungen digital_analog_partizipativ” macht sich das Münchner Stadtmuseum gemeinsam mit dem Medienzentrum München anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Olympischen Sommerspiele 1972 auf die Suche nach deren Spuren in der Stadtgesellschaft. Im Mittelpunkt dieser Kooperation stehen Projekte und Angebote, die die Erinnerungen der Münchner*innen an Olympia 72 nicht nur analog, sondern auch digital-kollaborativ sammeln. 

Auf der Website sind alle Projekte aufgelistet, die das Medienzentrum München gemeinsam mit dem Münchner Stadtmuseum entwickelt hat. 

Präsentiert von Andrea Engl
muenchen72.medienzentrum-muc.de

Meine Oma (88)
Gegen das Vergessen! „Meine Oma (88)“ ist ein immersives, nicht-lineares Exploration-Adventure, welches auf fesselnde Weise Fragen transgenerationaler Weitergabe und dem Schweigen in Familien von Personen, die während der Zeit des Dritten Reichs Verbrechen begangen haben, aufwirft und verknüpft. Die Spielerin schlüpft in die Rolle einer neugierigen jungen Frau, die ihre Oma im Krankenhaus besucht. Die Oma wird von einer quälenden Erinnerung heimgesucht und kann nicht in Frieden sterben. Die Enkeltochter begibt sich auf eine Reise, um diese Erinnerung im Dialog mit ihrer Oma zu erkunden und deren tief vergrabenen Geheimnisse ans Licht zu bringen. 

Doch die Oma wehrt sich hartnäckig gegen jegliche Abweichung von ihrem Erzählstrang. Und so beginnt ein taktischer Balance-Akt auf der Suche nach der verdrängten Erinnerung. Die Enkelin muss gegen Ihre eigene Familiengeschichte spielen und gemeinsam mit ihrer Oma versuchen, die sich ewig wiederholende Erzählschleife endlich zu durchbrechen. 

Präsentiert von Michael Zöllner
https://www.rotxblau.de/meine-oma88/

TO BE SEEN. queer lives 1900-1950
Das digitale Storytelling erzählt von der Vielfalt queeren Lebens, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland existierte und zwischen 1933 und 1945 zerstört wurde. Ausgezeichnet mit dem Grimme Online Award 2023. 

Präsentiert von Kerstin Baur
https://www.nsdoku.de/tobeseen

THE DARKEST FILES
Der Zweite Weltkrieg ist vorbei. Der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer richtet eine Sondereinheit aus jungen, unbelasteten Staatsanwält:innen ein, um NS-Verbrechen zu verfolgen, aufzuklären und die Täter:innen zu belangen. Doch noch immer gibt es Nazis in wichtigen Positionen, die die Ermittlungen behindern. THE DARKEST FILES wird momentan noch entwickelt. 

Präsentiert von Mona Brandt
https://paintbucket.de/en/game/the-darkest-files

Wichtiger als unser Leben. Das Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos 
Das digitale Storytelling zeigt eine Innensicht des Warschauer Ghettos aus jüdischer Perspektive. Beeindruckende Zeugnisse erzählen vom Leben und Sterben der Menschen im Ghetto. 

Präsentiert von Kerstin Baur
https://www.nsdoku.de/programm/archiv/detailseite/wichtiger-als-unser-leben-1331

Erinnerungszeichen Kartenapp 
Inzwischen gibt es über 200 Erinnerungszeichen für Opfer des Nationalsozialismus in München und ihre Zahl wächst ständig. Seit zwei Jahren hilft die kartenbasierte Webapp Interessierten dabei, die Erinnerungszeichen in der Stadt zu finden und vor Ort weitere Informationen über die Menschen zu erhalten, an die wir mit ihnen gedenken. Das neue Tourenmodul bieten den Userinnen und Usern jetzt die Möglichkeit thematische Rundgänge zu erleben – etwa zu verschiedenen Opfergruppen – oder mehr über Personen und Orte in verschiedenen Stadtteilen zu erfahren. Künftig werden hier auch Touren veröffentlicht, die in Projekten mit externen Partnerinnen und Partnern entstanden sind, z.B. mit Schulklassen oder wie in der ersten bereits veröffentlichten Tour zu dem Kooperationsprojekt mit Dein LiFE und der Katholischen Stiftungshochschule München. 

Präsentiert von Martin Noweck
https://www.youtube.com/playlist?list=PLWSiNY_ofb5FyxMPAttIFQRwM8V8BKEU9